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Der Bürgermeister informiert:

Bürgermeister Matthias Guderjan
Bürgermeister Matthias Guderjan
Veröffentlicht am Donnerstag, 21. Februar 2013
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, <br /> <br />vor fünf Monaten habe ich Sie an dieser Stelle erstmals ausführlich über die Auswirkungen der geänderten Bildungspolitik auf die Schullandschaft auch der Stadt Kenzingen informiert, mit der sich die Schulen, der Gemeinderat und die Verwaltung seit Anfang 2012 auseinandersetzen.

Es ist gerade zweieinhalb Jahre her, dass mit dem Beginn des Schuljahres 2010/2011 die Hauptschulen Kenzingen und Rheinhausen zur Werkrealschule Kenzingen-Rheinhausen-Weisweil vereint und ein entsprechender Zweckverband gegründet wurde. Der Wechsel der Landesregierung im Jahr 2011 brachte dann grundsätzliche Änderungen in der Schulpolitik. So wurde die Verbindlichkeit der Grundschulempfehlung aufgehoben und die Gemeinschaftsschule als neuer flächendeckender Typus der Sekundarstufe I proklamiert. Wie andernorts halbierte sich in der Folge die Schülerzahl der 5. Klasse der Werkrealschule Kenzingen-Rheinhausen-Weisweil, weshalb für das Schuljahr 2012/13 der Unterricht in Rheinhausen aufgegeben werden musste und in Kenzingen die Klassen fünf und sechs gemeinsam unterrichtet werden. Derzeit besuchen insgesamt neun Fünftklässler die Werkrealschule, davon sieben aus Kenzingen; künftig wäre ein jahrgangsübergreifender Unterricht der Klassen 5 bis 7 nicht auszuschließen.

Ursprünglich waren Werkrealschulen nur bei gesicherter Zweizügigkeit genehmigungsfähig. Jetzt steht jahrgangsübergreifender Unterricht über drei Klassenstufen in Aussicht – entsprechend der neuen Schulpolitik so gewollt und mit unmittelbaren Folgen für unsere Werkrealschule. Deren Bestand ist nach Einschätzung des Staatlichen Schulamtes Freiburg unmittelbar gefährdet. Die Fachbehörde rät, angesichts der mit den Schülerzahlen sinkenden Lehrerstundenzuweisungen aus pädagogischer Sicht, die jetzige Klasse 5 nach Abschluss des Schuljahres 2012/13 in die für das nächste Schuljahr zu bildende sechste Klasse der Emil-Dörle-Werkrealschule aufzunehmen.

In den letzten Monaten wurde die weitere Schulentwicklung in Kenzingen und im nördlichen Breisgau ausgiebig thematisiert. Erörtert wurden die Bereiche Gemeinschaftsschule mit Standort in Kenzingen, mit Standort in Herbolzheim, die Einbeziehung der Emil-Dörle-Realschule und die Trägerschaft durch den Gemeindeverwaltungsverband. Neben vier öffentlichen Veranstaltungen zum Thema Gemeinschaftsschule, neben wiederholter Behandlung in den Ausschüssen des Gemeinderates, wurden die verschiedenen Alternativen in rund zwei Dutzend Besprechungen mit den Schulleitern, dem Leiter des Staatlichen Schulamtes Freiburg, im Zweckverband Werkrealschule und auf der Ebene des Gemeindeverwaltungsverbandes erörtert.

Natürlich wurde der neue Schultyp sorgfältig geprüft. Festzuhalten ist, dass die Einführung einer Gemeinschaftsschule am Standort Kenzingen hinsichtlich Raumprogramm, verbindlichem Ganztagesunterricht, pädagogischem Konzept, personeller Ausstattung, vor allem aber wegen der hier fehlenden Realschule und der geforderten Schülerzahl von mindestens 40 Schülern pro Jahrgang in keiner Weise darstellbar ist und schon an den Grundvoraussetzungen scheitert. Abzuwägen ist folgerichtig, ob und gegebenenfalls in welcher Form die Werkrealschule in Kenzingen fortbestehen kann, ob diese Schulart hier aufgegeben werden soll und welche Alternativen ansonsten bestehen.

Das Staatlichen Schulamtes Freiburg empfiehlt, die Werkrealschule so lange beizubehalten, bis die aktuellen Klassen 6 bis 10 ihren Schulabschluss an ihrer Schule in Kenzingen erreicht haben. Die jetzige Klasse 5 und künftige Schüler des Schultyps Werkrealschule sollen ab dem Schuljahr 2013/14 den Unterricht an der Emil-Dörle-Werkrealschule Herbolzheim besuchen.

Die Emil-Dörle-Werkrealschule dort ist eine anerkannt leistungsfähige Einrichtung, nach Herbolzheim ist ein Schülerverkehr eingerichtet, die Zusage der Schule und des Schulträgers zur Aufnahme der Kenzinger Werkrealschüler liegt grundsätzlich vor. In Herbolzheim soll für das Schuljahr 2015/16 der Antrag für eine Gemeinschaftsschule gestellt werden, gebildet aus Werkrealschule und Realschule. Die Aufnahme der Kenzinger Werkrealschüler in Herbolzheim verbessert die Erfolgsaussichten dieses Antrags und steht einer gemeinsamen regionalen Schulentwicklung im Verbandsgebiet des GVV Kenzingen-Herbolzheim nicht entgegen. Wie dann in Herbolzheim würde auch in Kenzingen der Schultyp Werkrealschule auslaufen, hier mit dem Schuljahr 2016/2017, und damit einhergehen die Auflösung des Schulverbandes Werkrealschule Kenzingen-Rheinhausen-Weisweil.

Ungeachtet dessen bleiben beide Städte starke Schulstandorte: In Herbolzheim werden derzeit mit 689 Realschülern, 250 Werkrealschülern und 272 Grundschülern insgesamt 1.211, in Kenzingen mit 1.085 Gymnasiasten, 154 Werkrealschülern und 267 Grundschülern zusammen 1.506 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Nach Behandlung der aktuellen Entwicklung in der Schulkonferenz und einer weiteren Informationsveranstaltung für möglicherweise betroffene Eltern wird sich der Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung mit der Zukunft der Werkrealschule am Standort Kenzingen auseinandersetzen. Die betroffenen Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern müssen frühzeitig wissen, wie es in Sachen Werkrealschule weitergeht.

Dabei wird auch die künftige Nutzung der Schulgebäude eine Rolle spielen. Entsprechend der Bedarfsplanung und dem ab 1. August 2013 greifenden Rechtsanspruch auf Betreuungsplätze für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr besteht in der Kernstadt Bedarf für zusätzliche Betreuungsplätze. Vorgeschlagen wird, zwei weitere Kindergartengruppen im jetzigen Grundschulgebäude unterzubringen und dorthin auch die verlässliche Grundschule, die Hausaufgaben- und Ganztagsbetreuung zu verlegen. Im Gegenzug werden die Grundschulklassen in das Zug um Zug freiwerdende Hauptschulgebäude verlegt. Der Umzug der Grundschule könnte zum Schuljahr 2014/15 abgeschlossen sein, der neue Kindergarten im dann ehemaligen Grundschulgebäude Ende 2014 seinen Betrieb aufnehmen. Im für den regulären Betrieb beengten Kindergarten Wonnental würde dann die Kleinkinderbetreuung erfolgen.

Keine Schule, kein Gemeinderat, kein Bürgermeister gibt gerne eine Schulart auf. Der noch junge Schultyp Werkrealschule neuer Prägung hatte jedoch durch die Entwicklungen der letzten Monate nie eine echte Chance und die Voraussetzungen für eine Gemeinschaftsschule sind hier nicht darstellbar. Sicher ist: Die Stadt begreift sich unabhängig davon natürlich weiter als verantwortungsvoller Schulträger, der mit großem personellen und materiellem Einsatz zu möglichst guten Voraussetzungen für unsere Kinder und Jugendlichen beiträgt. Sie versteht Kinder- und Jugendbetreuung sowie Bildungsarbeit als Kerngeschäft und begleitet den stetigen Wandel in diesem Bereich aufgeschlossen, um die Lebensqualität und den Wohnwert hier auch im Sinne der familienfreundlichen Stadt zu erhalten und entwickeln, weiß

Ihr Matthias Guderjan

Bürgermeister