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Der Bürgermeister informiert

Bürgermeister Matthias Guderjan
Bürgermeister Matthias Guderjan
Veröffentlicht am Donnerstag, 21. März 2013
Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger, <br /> <br />ein langer Winter verabschiedet sich in diesen Tagen, Frühlingserwachen und Ostern stehen vor der Tür und wie alle zwei Jahre lädt die Stadt die Schulen, Vereine, Vereinigungen und darüber hinaus alle interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich zur Ortsputzete ein.

Zum 6. Mal seit 2003 sollen so noch vor dem Einsetzen der Vegetationsperiode gemeinsam und unterstützt von der Mitarbeitern des Betriebshofes innerörtliche Grünbereiche und die Feldflur gesäubert, von Unrat befreit werden. Damit wird das Erscheinungsbild der Stadt und ihrer Umgebung verbessert, die Umwelt geschützt und der Erholungswert der Nahbereiche erhöht.

Dieser von der Stadt organisierten Selbsthilfe der Bürgerschaft wohnt beinahe naturgemäß der Makel inne, dass die Helferinnen und Helfer hier die Hinterlassenschaften anderer beseitigen. Denn von unseren rund 9.400 Einwohnern wirkt bei erfahrungsgemäß rund 300 Teilnehmern nicht einmal jeder 30. an der Ortsputzete mit. Natürlich sind die restlichen 97 Prozent nicht samt und sonders Umweltfrevler. Aber davon ausgehend, dass Freiwillige, die den Dreck anderer wegmachen, ihren Abfall auch aus dem durch die Aktion gewonnenen Bewusstsein heraus selbst ordnungsgemäß entsorgen, machen also 3 Prozent der Bürgerschaft Dienst für den Rest und setzen damit gemeinsam ein Zeichen gegen Gleichgültigkeit und Desinteresse am Gemeinwesen, gegen Achtlosigkeit und mangelndem Respekt gegenüber der Natur und der Bürgergemeinschaft. Anhängerweise gesammelt wird von der Fastfood-Verpackung über Bauschutt bis zu ausrangierten Möbeln alles, dessen sich andere aus Bequemlichkeit und Nachlässigkeit ordnungswidrig oder auch strafbar im Laufe der letzten Monate entledigt haben. Keine schöne oder gar saubere Arbeit, übers Jahr Sache der Mitarbeiter des Betriebshofes. Entlohnt mit einem Vesper, mit Dank und Anerkennung seitens der Stadt. Im Zweifelsfall auch mal bedacht mit dem Unverständnis oder gar dem Spott Dritter, nach dem Motto: Das ist doch Sache der Stadt, wie kann man so blöde sein und freiwillig deren Arbeit machen. Eine Haltung, nicht durchgängig aber zumindest vereinzelt verbreitet in Teilen unserer Bürgerschaft.

Dabei ist die Stadt letztlich nichts anderes als die Summe der Bürgerinnen und Bürger, deren Mitwirkung zur Erfüllung der Aufgaben, zur Entwicklung ihrer Stadt, unabdingbar ist. Diese Mitwirkung beschränkt sich aber nicht ausschließlich auf Gesprächskreise, Foren, öffentliche Veranstaltungen oder auf Hinweise, dass etwas falsch gemacht wird oder wie etwas besser gemacht werden könnte. Sie bedarf auch aktiver Mitarbeit. Natürlich in den Elternbeiräten, in Vereinen und Vereinigungen. Wenn sich die Stadt gegen die Bahnpläne, für schnelle Internetverbindungen oder den Erhalt ihres Notariats einsetzt. Oder eben bei der Ortsputzete.

Natürlich erledigen die Mitarbeiter im Rathaus, den Schulen, den Kindertagesstätten, auf der Kläranlage, dem Betriebshof entsprechend den Vorgaben des von der Bürgerschaft gewählten Gemeinderates oder rechtlichen Vorschriften Aufgaben für die Gemeinschaft. Das Bürgerbüro etwa ist an sechs Tagen in der Woche geöffnet, das Rathaus bietet seit Jahren eine Früh- und eine Spätsprechstunde, der Betriebshof ist erforderlichenfalls rund um die Uhr einsatzbereit, die Kläranlage an sieben Tagen in der Woche betreut, die Mitarbeiter der Wasserversorgung reparieren nachts, um eine möglichst durchgängige Wasserversorgung zu gewährleisten, Kenzingen bietet für die Kinder nahezu jede Betreuungsform an, auch an den Schulen.

Die städtischen Bediensteten verstehen sich dabei als Dienstleister der Bürgerschaft. Ihre Vorgabe ist, den Wünschen des Einzelnen und den Anforderungen der Allgemeinheit im Rahmen des rechtlich und wirtschaftlich Möglichen zu entsprechen. Das direkte Weisungsrecht liegt beim Bürgermeister als Vorsitzendem des Gemeinderates und Vorgesetztem der Verwaltung. Die Beschäftigten dienen der Bürgerschaft, sind jedoch nicht Diener oder subalterne Befehlsempfänger des Einzelnen. Wer annimmt, den städtischen Bediensteten gegenüber Weisungen erteilen zu können oder deren Zeit oder Aufmerksamkeit in beliebigem Maß in Anspruch nehmen zu können, geht fehl. In der Tat lässt der Ton und der Respekt gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt zuweilen in derart erschreckendem Maß zu wünschen übrig, dass im Einzelfall schon Anzeigen erfolgten.

Nicht nur deshalb, aber in der Summe entsteht der Eindruck: Das Anspruchsdenken wächst, das eigene Engagement geht zurück, von einzelnen ertönt sehr schnell der Ruf nach der Stadt. Winterdienst, kehren vor der eigenen Haustür, Beiträge zum Blumenschmuck – in den Augen vieler ausschließlich Sache der Stadt. Die neunmal eigenverantwortlich von den Veranstaltern organisierten Kulturtage entfallen? Warum springt die Stadt nicht ein? Teilnahme am Historischen Altstadtfest, der gerade auch für die Vereine ausgerichteten Großveranstaltung in der Region? Für manchen Verein zu aufwendig, das Verhältnis zwischen Aufwand und Ertrag nicht gut genug, wobei das kulturelle Rahmenprogramm vereinzelt gar als ursächlich weil umsatzhemmend ausgemacht wird.

So bedauerlich diese Haltung sein mag, sie rührt sicherlich auch daher, dass es die Vereine heute zunehmend schwerer haben. Manch einem gehen schlicht die Mitglieder aus, die mehr leisten wollen als nur ihrem Hobby nachzugehen und bereit sind, für die Gemeinschaft, den Gesamtverein ihre Freizeit einzusetzen. Und der Besuch des Fitnessstudios ist sowieso unverbindlicher als die Mitarbeit im Sportverein. Mit einer auf dem Vormarsch befindlichen Egogesellschaft schwindet die Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft.

Ein Gemeinwesen, das letztlich alle nur benutzen wollen, ohne sich persönlich einzubringen, wird auf Dauer nicht wirklich funktionieren. Deshalb ist die Beteiligung der Vereine und einzelner Bürger an der Ortsputzete auch eine Demonstration, deshalb macht das Stadtfest nur dann Sinn, wenn es von den Vereinen und Bürgern getragen wird. Deshalb werden die Leistungen, die einzelne Vereine für die Gemeinschaft erbringen, sei es in der Jugendarbeit oder seit nunmehr 10 Jahren im Seniorenbereich als wertvoll von der Stadt besonders gefördert. Bürgerschaftliche Beteiligung ist sicherlich auch die Einbindung in Entscheidungen und Entwicklungen, die Wortmeldung in der Bürgerfragestunde, das Schreiben von Leserbriefen und Beschwerde-Mails. Die Mitarbeit ist die eigentliche Probe aufs Exempel.

Und bürgerschaftlichen Beteiligung ist immer auch Angebot an den Einzelnen, die Einladung, Stadtentwicklung nachhaltig aktiv mitzugestalten. 2014 sind Kommunalwahlen, die Listen für den Kreistag, den Gemeinderat und die Ortschaftsräte stehen Interessierten weit offen, weiß

 

Ihr

Matthias Guderjan

Bürgermeister