Der Oberrhein Römer-Radweg durch Markgräflerland, Kaiserstuhl & Ortenau
Große Teile Südwestdeutschlands gehörten zwischen dem ersten und fünften Jahrhundert nach Christus zum römischen Weltreich. Von der Zugehörigkeit des Oberrhein-Gebietes zum Imperium Romanum zeugen noch heute zahlreiche Hinterlassenschaften.
Die bedeutendsten Plätze römischer Vergangenheit zwischen Grenzach-Wyhlen und Offenburg sind jetzt durch einen 200 km langen Radweg miteinander verbunden, der in beide Richtungen befahrbar ist. Entlang des Radweges sind zahlreiche spannende Museen mit Originalfunden des römischen Alltagslebens sowie noch heute sichtbare Ruinen aus der römischen Vergangenheit zu entdecken.
Machen Sie mit uns einen Ausflug in die Römerzeit durch eine der schönsten Regionen am Oberrhein!
Weitere Infos
Entlang des Radweges warten noch viele weitere Highlights, nicht nur aus der römischen Zeit, auf Entdecker, über die man sich auf der Internetseite: http://www.oberrhein-roemerradweg.de vorab informieren kann.
Neben der Internetseite ist zum Oberrhein-Römer-Radweg eine 123-seitige Broschüre erschienen, die bei den Gemeinden, in den Museen und in Tourist-Informationen erhältlich ist und alles Wissenswerte zum Radweg und zu den Sehenswürdigkeiten enthält. Außerdem kann man auf der Internetseite des Radweges sowie bei den Gemeinden und Tourist-Informationen einen GPS-Track herunterladen und drei Kurzfilme ansehen.
Zur römischen Geschichte der Region
Das südliche Oberrheingebiet stellt ein altes römisches Kulturland dar. Der Rhein wurde unter Gaius Julius Caesar römische Reichsgrenze. Schon im frühen 1. Jahrhundert erfolgte die Sicherung der Gebiete östlich des Rheins durch das römische Militär. Frührömische Kastelle lagen in Riegel, auf dem Limberg bei Sasbach und bei Offenburg. An der Fernstraße von Augst nach Mainz wurden römische Straßenstationen bei Herbolzheim, Friesenheim und Hohberg-Niederschopfheim eingerichtet.
Innerhalb des römischen Imperiums entwickelte sich im Oberrheingebiet eine dichte zivile Besiedlung. Römische Gutshöfe entstanden bei Grenzach, Auggen, Müllheim und Heitersheim, die zu großen Landgütern ausgebaut wurden. Zahlreiche Gutshöfe entlang des Oberrheins wurden ausgegraben, wie beispielsweise bei Wyhlen, Rheinfelden-Nollingen und Lörrach-Brombach, Fischingen, Efringen-Kirchen und Kenzingen. Größere Siedlungen entstanden unter anderem in Bad Krozingen, Lahr und Offenburg. Römischer Bergbau auf Eisen wurde bei Bad Bellingen, Schliengen, Ringsheim, Ettenheim und Mahlberg nachgewiesen. Eine Heilquelle begründete die Besiedlung Badenweilers mit der Anlage des größten Thermalbades rechts des Rheines. Ein zentraler Verwaltungsmittelpunkt mit großer Marktbasilika entstand in Riegel.
Nachdem im 3. Jahrhundert das rechtsrheinische Gebiet der Provinz Obergermanien für das Imperium verloren gegangen war, wurde die Rheingrenze erneut befestigt. Im 4. Jahrhundert entstanden spätantike Wehranlagen am Rhein, zu denen das Brückenkastell bei Wyhlen, das Kastell auf dem Münsterberg von Breisach und das Kleinkastell bei Jechtingen zählen. Dieser spätantike Donau-Iller-Rhein Limes bildete die letzte römische Grenzziehung in dieser Region und bestand bis in das 5. Jahrhundert.